Flensburger Tageblatt: Schüler proben Mitbestimmung
Projekt führt Siebt- und Achtklässler der Struensee-Schule auf den Scheersberg und nach Berlin / Verhandlungen mit dem Schulleiter
Nike Petersen ist erst 12 Jahre alt, aber sie weiß, was sie will und wie sie ihre Vorstellungen umsetzen kann. Nike hat mit 20 weiteren Schülern der siebten und achten Klasse der Struensee-Gemeinschaftsschule in Satrup an Schulprojekt „Fit für Mitbestimmung“ teilgenommen. Sie besuchten im Rahmen des Seminars den Scheersberg und haben eine Fahrt in die deutsche Hauptstadt unternommen.
Sandra Callsen, lehrt die Fächer Englisch und Verbraucherbildung und ist Verbindungslehrerin zur Schülervertretung. Ihr zur Seite gestanden hat bei dem Seminar Malte Morische, Bildungsreferent auf dem Scheersberg. Vor dem Hintergrund seiner bildungspolitischen Arbeit auf dem Scheersberg konnte Morische Beiträge für das Projekt mitgestalten und einen dreitägigen Aufenthalt in der Bildungseinrichtung organisieren. „Dieser Außerschulische Lernort war für die Kinder sehr wichtig“, hebt Sandra Callsen hervor. „Scheersberg-Atmosphäre ist eben anders als eine Schule.“
Im ersten Teil stand die Organisation von Mitbestimmung im Mittelpunkt. Immer geht es dabei um Themen, die für Schüler wichtig sind, für Schulleitung oft nicht. Hier setzte das Seminar an. Was soll verändert werden, welche Argumente gibt es für das Projekt, wer unterstützt es und wie kann die Schulleitung, wie der Lehrer überzeugt werden?
Ella Jürgensen aus der 7d will die Gestaltung der Schule nicht nur den Lehrern überlassen, sie will mitgestalten und hat sich aus diesem Grund auch in die Schülervertretung wählen lassen. Anton Schöning findet die Mitarbeit in der Schülervertretung wichtig, um Projekte umsetzen zu können. Mit einem ersten Projekt waren sie bereits bei Schulleiter Maik Schulte. Es geht um einen Wasserspender in der Sporthalle. „Ich war immer schon selbstbewusst“, bekennt Ella Jürgensen, durch das Seminar sei ihr Selbstbewusstsein noch gewachsen. Schule hat etwas mit Autoritäten zu tun, weiß Sandra Callsen. Vor dem Hintergrund müssen sich die Schüler schon Gedanken machen, wie sie ihre Ideen ins rechte Licht rücken.
Auf dem Scheersberg rauchten bei den Kindern die Köpfe, ging es doch um Fragen der Schulhofgestaltung, die verschlissenen Teppiche im Altbau und das uralte Thema der Hausaufgaben. Auch an brisante Themen wollen die Schüler ran mit der Frage, wie lang soll eine Unterrichtsstunde sein? Ein Vorschlag ist, die Unterrichtsstunde um 15 Minuten zu verlängern und dafür die Pause auf 20 Minuten zu erweitern.
Im kommenden Jahr wollen sich die Seminarteilnehmer noch einmal treffen und besprechen, was das Seminar gebracht hat und was umgesetzt werden konnte.
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Peter Hamisch