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15
SEP.
2025

Laute Explosion und viele „Verletzte“: Großübung in Satrup sorgt für Aufsehen

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Feuerwehr und Rettungsdienst haben am Freitagabend am Schulzentrum in Satrup die Rettung von Menschen aus brennenden Gebäuden geübt. Dabei ging es ungewohnt realistisch zu.

Ein lauter Knall, Rauch und Flammen vom Dach des Schulzentrums und deutlich hörbare Hilfeschreie aus dem Gebäude sorgten am Freitagabend für Aufsehen in Satrup. Hintergrund war eine groß angelegte Übung der Feuerwehren im Amt Mittelangeln, in die auch andere Organisationen eingebunden waren.

 

Rauchentwicklung vom Dach und geschminkte „Verletzte“

Zahlreiche Einsatzfahrzeuge bahnten sich am Freitagabend mit Blaulicht und Martinshorn ihren Weg zum Schulzentrum und erweckten den Anschein, dass am Erweiterungsbau von Gemeinschaftsschule und Gymnasium tatsächlich ein Brand ausgebrochen war. Dafür sorgte auch ein auf dem Dach absichtlich entzündetes Feuer in einer Blechwanne, das für eine starke Rauchentwicklung sorgte.

 

Im Inneren des Mensagebäudes der Schule wartete bereits die nächste Herausforderung auf die Einsatzkräfte. Dort befanden sich rund 20 „verletzte“ Jugendliche. Angenommen wurde, dass es während des Unterrichts zu einer Verpuffung gekommen war und der Fluchtweg von Flammen und Rauch abgeschnitten war. Alle Jugendlichen waren zuvor realistisch als Verletzte geschminkt worden.

Laute Explosion und schreiende Brandopfer

Doch für die Einsatzkräfte hielt die Übung noch eine weitere Überraschung bereit. Kurz nach dem Eintreffen des ersten Löschfahrzeuges war eine laute Explosion zu hören und kurz darauf kamen zwei mit Brandverletzungen geschminkte Menschen auf die Einsatzkräfte zugelaufen.

Nicht zuletzt aufgrund der vom Technischen Hilfswerk aus Schleswig mit Pyrotechnik erzeugten Detonation und dem Feuer auf dem Dach fanden sich die Einsatzkräfte inmitten eines Szenarios wieder, das mehr dem Ernstfall als einer Übung glich.

 

Rettung mit Leitern aus dem ersten Stock des Mensagebäudes

Nachdem die insgesamt 70 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Satrup, Esmark-Rehberg, Rüde, Obdrup und Havetoftloit an der Schule eingetroffen waren, lag der Fokus neben der Bekämpfung des angenommenen Brandes im Mensagebäude vor allem auf der Rettung der aus Schülern und Jugendfeuerwehrmitgliedern bestehenden Verletztendarsteller.

Da eine Verrauchung des Gebäudes über zwei Etagen simuliert wurde, musste ein Teil der Kinder und Lehrkräfte über Leitern aus dem ersten Stock gerettet werden.

Auch Rettungsbus von Aktiv-Bus aus Flensburg in Übung eingebunden

Nach ihrer Rettung wurden die Verletztendarsteller mit einem Rettungsbus des Flensburger Busunternehmens Aktiv-Bus, der speziell für die Betreuung, Versorgung und den Transport von Betroffenen von Bränden umgerüstet werden kann, zur Regenbogenschule in Satrup gefahren.

Dort hatte die Hilfsorganisation „Helfer vor Ort Nord“ einen Behandlungsplatz aufgebaut, an dem die Darsteller in Empfang genommen, nach Schwere ihrer angenommenen Verletzungen kategorisiert und behandelt wurden.

Übung soll auch Verbesserungsmöglichkeiten für den Ernstfall aufzeigen

Rund eineinhalb Stunden nach der lauten Detonation am Schulzentrum hatten die Einsatzkräfte alle Kinder aus dem Gebäude gerettet, abtransportiert und den angenommenen Brand gelöscht. In einer anschließenden Manöverkritik wurden die ersten Eindrücke der realistischen Großübung mit zahlreichen Herausforderungen ausgetauscht.

Eine genaue Analyse des ungewöhnlichen Szenarios soll auch Verbesserungspotentiale aufzeigen, um auch im Ernstfall für einen solchen Massenanfall von Verletzten an dem für 2000 Schüler ausgelegten Schulzentrum gerüstet zu sein.

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