Flensburger Tageblatt: Drei Jahre Verlängerung für Schulsozialarbeiter
Bildungsstaatssekretär Dirk Loßack sagt bei einem Besuch in Mittelangeln Finanzierung bis 2017 zu!
Bildungsverantwortliche sind sich einig: Schulsozialarbeit ist unverzichtbar. Nur, wer soll es bezahlen? Nachdem der Bund über eine Anschubfinanzierung die Schulträger veranlasst hat, in ihren Bereichen Schulsozialarbeit einzurichten, stand für das kommende Schuljahr dieses Angebot wegen ungeklärter Finanzierung bereits wieder vor dem Aus. Zwischenzeitlich hatte das Kieler Bildungsministerium die Finanzierung für das Schuljahr 2014/15 geklärt (wir berichteten). Jetzt jedoch stellte Bildungsstaatsekretär Dirk Loßack in Mittelangeln klar: Die Finanzierung der Schulsozialarbeit ist auch über das kommende Schuljahr hinaus bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2017 gesichert.
Es war der zweite Anlauf, einen Vertreter des Ministeriums zu einem Besuch des Campus Satrup zu bewegen, um die Schulsozialarbeit der „Insel“ vorzustellen. Die Schulleiter des Gymnasiums, Dr. Barbara Langlet-Ruck, und der Struensee-Gemeinschaftsschule, Maik Schulte, berichteten gemeinsam mit den Schulsozialarbeitern über das Modell – einen Rückzugsort für Kinder, wo sie fachkundige Hilfe in unterschiedlichen schwierigen Lebenslagen erhalten. Beide Schulen stellen zusätzlich Lehrer für die Arbeit in der „Insel“ ab.
Loßack zeigte sich beeindruckt und bescheinigte der „Insel“-Arbeit Modellcharakter. Realisiert werde ein schlüssiges Konzept, das mit den Aufgaben gewachsen sei und Kinder mit ihren individuellen Problemen und Sorgen nicht allein lasse. Loßack hob zudem die enge Zusammenarbeit beider Schulen und die gelungene Einbeziehung der Eltern und Lehrer hervor. Im Schulzentrum Satrup stehen für 1800 Kinder in beiden Schulen zwei Schulsozialarbeiter zur Verfügung, die sich eine Stelle teilen.
„Jetzt sind die Kommunen am Zuge, die Schulsozialarbeit abzusichern“, appellierte Loßack an die Schulträger, den Mitarbeitern verlässliche Verträge anzubieten. Auf Nachfrage erklärte Schulverbandsvorsteher Matz Matzen vom Schulverband Mittelangeln, dass er in der Zusage, die Schulsozialarbeit bis 2017 finanziell abzusichern, einen Fortschritt, aber noch keine Lösung sehe. Die den Schulverband tragenden Gemeinden haben immer deutlich gemacht, dass es Schulsozialarbeit nur mit finanzieller Beteiligung des Landes geben werde. Die Gemeinden alleine könnten die Kosten von derzeit zwei Vollzeitstellen für alle Schulen im Schulverband nicht tragen. Matzen kündigte an, sich wegen der langfristigen Finanzierung erneut ans Ministerium zu wenden. Auf zwei bisherige Anfragen habe die Bildungsministerin bisher nicht geantwortet, so Matzen.
Mit Interesse nahm der Gast aus Kiel auch die Informationen über die Inklusionsarbeit in der Insel auf. Er kündigte an, dass man im Bildungsministerium an einem Konzept zur Bündelung der finanziellen Mittel arbeite, die jetzt noch von verschiedenen Ministerien verwaltet werden. Alleine 1000 Schulbegleiter sind im Lande im Einsatz, die in Zukunft effizienter eingesetzt werden sollen. Peter Hamisch