Flensburger Tageblatt: Campus Satrup: Barrieren sollen fallen
Gemeinde Mittelangeln will 1,3 Millionen Euro in die Sanierung und Umgestaltung von Gymnasium und Gemeinschaftsschule investieren
Inklusion ist heute ein wichtiges Thema in Schulen. Inklusion beginnt aber nicht im Klassenzimmer, sondern bei den baulichen Gegebenheiten. Hier haben sowohl das Gymnasium wie auch die Gemeinschaftsschule in Satrup erheblichen Nachholbedarf. Die Mitglieder des Schulverbandes Mittelangeln wollen dies nun ändern.
Sie billigten eine Vorlage, die Ronald Legant, zuständig für Schulangelegenheiten in der Amtsverwaltung Mittelangeln, auf einer Schulverbandsversammlung in Sörup vorlegte. Legant will den Verbindungsflur zwischen den beiden Schulen baulich neu gestalten. Im Mittelpunkt der Bemühungen steht der Einbau eines Liftes, damit alle Klassen barrierefrei erreicht werden können. Insbesondere Fachräume befinden sich im Obergeschoss. Durch die bauliche Veränderung soll das Schulzentrum ein einladendes Foyer erhalten mit der Möglichkeit dort zusätzliche Funktionen einrichten zu können. In diesen Bereich müsse schleunigst investiert werden, machte Legant deutlich, denn die Sanitärräume seien überaltert und es fehlten behindertengerechte WCs. Auch die Schulküche entspreche nicht mehr aktuellen Standards. Ihre Sanierung könnte in die Umbaumaßnahmen einbezogen werden. Eine erste Schätzung geht von 1,3 Millionen Euro Baukosten aus. Verbandsvorsteher Matz Matzen wurde beauftragt, mit der Verwaltung zu prüfen, in welcher Höhe Zuschüsse eingeworben werden können.
Kritik äußerte Verbandsvorsteher Matz Matzen am Bildungsministerium. Vor den Sommerferien habe es geheißen, dass im Land 370 Schulassistenstellen für Grundschulen geschaffen werden sollen. Dafür sollten Gelder bereit gestellt werden. „Nach den Sommerferien hört es sich schon wieder ganz anders an“, so der Verbandsvorsteher. Das Land wolle das benötigte Geld an anderen Stellen, auch bei der Schulbegleitung, einsparen, sagte er.
Matzen informierte die Schulverbandsvertreter, dass Grundschulen eine höhere Lehrerstundenzuweisung erhalten, wenn sie Kinder von Flüchtlingen unterrichten. Anstatt an zwei Tagen erhielten die Kinder an einem weiteren Tag zusätzlichen Deutsch-Unterricht. Diese Maßnahme werfe für den Schulverband die Frage auf, ob sich das Land nicht auch an den Schulkostenbeiträgen zu beteiligen habe, da der zusätzliche Unterricht zusätzliche Betriebsmittel erfordere. Weiter kritisierte Matzen, dass die neue Schulleiterin der Südensee-Grundschule, Katharina Fries, zwar nach den Sommerferien vom Schulleiterwahlausschuss gewählt worden sei, die endgültige Ernennung durch das Ministerium aber bis heute nicht erfolgt sei. Matzen bezeichnete es als Frechheit, die Ernennung so lange hinaus zu zögern.
Trotz erheblicher Investitionen hat der Schulverband 2013 sparsam gewirtschaftet. Das zahlt sich für die Gemeinden im Schulverband aus. Sie bekamen 400 000 Euro erstattet.
Peter Hamisch