Flensburger Tageblatt: Bericht vom Amerika-Austausch
20 Schüler der Struensee Gemeinschaftsschule reisten im Rahmen eines Schüleraustauschs zu einem Besuch in den US-Bundesstaat Indiana und besuchten die Highschools in Valparaiso und Kouts. Beide Orte sind eine gute Autofahrtstunde von Chicago entfernt.
Die Pläne dazu wurden im Sommer 2016 geschmiedet, als eine Lehrerin der Morgan Township Middle High School (ehemals Dozentin der Universität Flensburg) ihre Kontakte zur Struensee Gemeinschaftsschule in Satrup und dessen Schulleiter Maik Schulte aufleben ließ. So wurde für den 9. und 10. Jahrgang 2017 eine Einladung der Amerikaner ausgesprochen und allen, die Teilnahme freigestellt. „Meine Sorge war, dass wir ein Angebot schaffen und dann die Schüler nicht zusammen bekommen“, so Maik Schulte, „aber das war gar nicht das Problem. Im Gegenteil. Es waren zu viele Anmeldungen für die 20 Gastfamilien, sodass letztlich das Losverfahren entscheiden musste.“
In Indiana angekommen, erlebten die Schüler im Alter zwischen 15 und 17 Jahren den Alltag ihrer amerikanischen Mitschüler. Im Unterschied zum deutschen Unterricht wechseln dort die Schüler den Raum – nicht die Lehrer. Nach einer Stunde, die auch dort 45 Minuten lang ist, haben die Schüler vier Minuten Zeit, um aus ihrem Schließfach das Material für die nächste Stunde zu organisieren. Einen festen Klassenverbund gibt es durch das Kurssystem nicht. „Man lernt so mehr Freunde kennen, weil man in jedem Fach eine andere Klasse hat“, schwärmen die Schüler. Sie alle erhielten ein eigenes „Chromebook“ (kleine, günstige Notebooks) mit denen die amerikanischen Schüler in Echtzeit in der Schule oder von zu Hause aus an einem Dokument arbeiten. „Wir dachten, Deutschland sei ein fortschrittliches Land. Leider scheinen wir da weit abgehängt zu sein. Kopien gab es dort selten“, berichten die Schüler.
Der amerikanische Nationalstolz und das fehlende Umweltbewusstsein sind weitere prägende Eindrücke, die den Schülern in Erinnerung bleiben werden.
„So viele Lerninhalte können wir unmöglich im herkömmlichen Unterricht anbieten“, berichtet die begleitende Lehrkraft zufrieden. Nach 14 Tagen fiel die Trennung von ihren neuen Freunden schwer. Aber schon im Sommer 2018 gibt es ein Wiedersehen, denn dann kommen die Amerikaner zu ihrem Gegenbesuch.“ kmö