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13
FEB
2023

Unsere Schülerinnen und Schüler treffen Robert Habeck in Berlin

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Im Rahmen einer dreitägigen Bildungsfahrt der beiden zehnten Abschlussklassen der Struensee Gemeinschaftsschule Satrup vom 08.-10. Februar unter der Leitung ihrer Klassenlehrerinnen Juliane Hauck und Urte Beltz trafen die Jugendlichen im Bundestag den Grünen-Politiker Robert Habeck. Obwohl dieser als deutscher Vizekanzler sowie Minister für Wirtschaft und Klimaschutz einen sehr eng getakteten Terminplan hat und sich zwei Tage zuvor noch in Washington aufgehalten hatte, ließ er es sich nicht nehmen, als Wahlkreisvertreter mit den Schülerinnen und Schülern zu diskutieren.

Als Aufhänger für einen engagierten Vortrag über den Begriff und die Bedeutung von Demokratie fungierte der vorangegangene Besuch der Plenardebatte, in der ein Antrag der AfD für einen „Friedensplan mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland“ verhandelt wurde. Erwartungsgemäß wurde dieser in der vorliegenden Form von allen anderen Parteien, teils sehr emotional, abgekanzelt. Goebbels-Vergleiche der AfD wurden dabei genauso geahndet wie die Empfehlung des Grünen-Politikers Jürgen Trittin in Richtung Alexander Gauland (AfD), lieber mehr Wilhelm Busch als „Mein Kampf“ zu lesen. Von der Wucht der Debatte waren alle tief beeindruckt – genau das kann und muss eine lebendige Demokratie aushalten.

Anschließend widmete Habeck sich den vorbereiteten Schülerfragen: So stellte er am Beispiel der Klimakleber dar, dass deren Erfolgsaussichten im Sinne eines Umdenkens breiterer Bevölkerungsschichten wahrscheinlich eher gering sind – schließlich gilt es bei jedem (politischen) Vorhaben, durch Überzeugung Mehrheiten zu gewinnen. Indem man Menschen gegen sich aufbringe, erreiche man schlimmstenfalls das Gegenteil. Anders als die ‚Fridays for Future‘ – Bewegung, die trotz Schulschwänzens mit einer breiten Zustimmung quer durch alle Schichten rechnen könne. Dass Habeck selbst auch vor 20 Jahren Sachen gemacht habe, die er so heute nicht mehr machen würde, erwähnte er am Rande.

Ebenfalls sehr klar positionierte Habeck sich in der komplexen Frage nach der Kompensation der weggefallenen russischen Gaslieferungen. Die geschlossenen Verträge mit Katar zum Beispiel seien eindeutig keine gute, sondern lediglich eine weniger schlechte Lösung. Ebenso wie der Fall Lützerath, dessen ‚Schicksal‘ schon lange besiegelt sei. Hier müsse man zwischen Sinnhaftigkeit und Politikum unterscheiden.

Auch den Vorgang des Frackings erklärte er zunächst technisch, um dann fundiert zu belegen, weshalb eine entsprechende Förderung in geeigneten Gegenden Deutschlands nicht mehrheitsfähig sei: Zu teuer, die Ausbeute möglicherweise zu gering, die Auswirkungen auf die Umgebung (Verunreinigung des Grundwassers, Gefahr von ‚Mini-Erdbeben‘ im entsprechenden Gebiet) nicht kalkulierbar. Außerdem käme eine heute angestoßene Entwicklung zu spät, da der Anteil der fossilen Energien sukzessive heruntergefahren würden und bis 2038 komplett durch erneuerbare Energien ersetzt werden sollen.

Der Wunsch nach einfachen, richtigen Lösungen sei nachvollziehbar, nur leider nicht umsetzbar. Was aber als Fazit jeder für sich mitnehmen könne: Die Energie, die jeder Einzelne von uns einspare (z.B. durch geringere Nutzung von digitalen Medien), müsse nicht zur Verfügung gestellt und damit importiert werden – beim Blick auf das eigene Smartphone wurde so auch dem Letzten bewusst, dass alle etwas zur Abmilderung der momentanen Situation beitragen können – auch wenn es wehtut.

 

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