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DEZ
2019

Flensburger Tageblatt: Mittelangeln plant Schule der Zukunft

Zwei Jahrzehnte haben die Gemeinde Satrup und später der Schulverband Mittelangeln viel Geld in den Aus- und , Umbau des Schulzentrums gesteckt. Und doch blieb vieles unbefriedigend. Es fehlen weiterhin Klassen- und Fachräume – bis heute wird in Schulcontainern unterrichtet. Vor zwei Jahren erfolgte dann ein Befreiungsschlag: Unter Matz Matzen, dem damaligen Vorsitzenden des Schulverbands, wurde beschlossen, ein zukunftsweisendes Schulraumprogramm entwickeln zu lassen. Dies geschah in den vergangenen zwei Jahren unter der Federführung von Matzens Nachfolger Burkhard Gerling und unter Einbeziehung von Schülern, Lehrern, Eltern und Politik. Jetzt stellten Dirk Landwehr und Tobias Ortel von Trapez Architektur den Stand der Planung im Satrup Krog vor.

Demnach wird sich die Schule nicht nur räumlich verändern, das Schulzentrum Satrup soll sich von einem Lernort zu einem Aufenthaltsort entwickeln. Nicht, weil die Planer das so wollen, sondern weil in den zwei Jahren Planung möglichst viele Meinungen eingebunden wurden. Politik-Lehrer, Schüler und Eltern waren in eine Zukunftswerkstatt eingebunden. Da gingen unter anderem Bernstorff-Schüler gemeinsam mit Struensee-Schülern den Fragen nach: „Warum machen wir eigentlich alles getrennt?“.

Die Planer nahmen die vielen Anregungen auf: „Wir werden sicherlich auch noch den traditionellen Frontalunterricht haben, werden aber bereits neue Lernformen räumlich ermöglichen“, erklärte Dirk Landwehr. Dazu sollen auch weiterhin aktuelle Erkenntnisse über das Lernverhalten von Kindern einfließen. Unterricht im Gleichschritt soll der Vergangenheit angehören, Vielfalt den Unterricht bestimmen. Nach dem neuen Konzept sind spielen in der Zukunft die klassischen Klassenverbände eine Nebenrolle, Lernorte mit Marktplatzcharakter sollen Lehrern und Schülern neuen Lernformen ermöglichen. Einzeltische, Tische für Gruppen, Recherche-Ecken und Ruhezonen sollen das Klassenzimmer der Vergangenheit ersetzen. „Mit einem Wort: Der bisherige Klassenverband wird Cluster-Strukturen weichen.“

Bereits jetzt in der frühen Planungsphase wird deutlich, dass es sich bei der Umgestaltung des Satruper Schulzentrums um eine Aufgabe für ein Jahrzehnt handelt. Vorhandene Gebäude müssen umgestaltet, vergrößert werden, eine neue Sporthalle wird benötigt. Angesichts der vielschichtigen kulturellen Arbeit soll ein Kulturzentrum mit einer Bühne und einem Saal für bis zu 600 Personen entstehen. „Wir planen ein Dickschiff der Bildung“ machte Landwehr deutlich. Die Planung sei aber nicht in Stein gemeißelt, sondern solle während der gesamten Bauphase angepasst werden.

In einer ersten Phase soll ein Oberstufenhaus erstehen, um neue Lernformen zu ermöglichen, aber auch um Platz zu schaffen für weitere Baumaßnahmen. Gleichzeitig sollen für alle weiteren Vorhaben verlässliche Zahlen ermittelt werden. Dazu gehören neben Auflagen und Vorgaben auch die Finanzierungsmöglichkeiten. „Wir wollen versuchen die Container so schnell wie möglich überflüssig zu machen“, kündigte Burkhard Gerling an, machte aber zugleich deutlich, dass auch während der Bauphase ausreichend Unterrichtsräume benötigt werden.

Bernstorff-Schulleiter Ulrich Bleckwehl gab dem Schulverband mit auf den Weg, jetzt einen Anfang zu wagen.

 

 

 

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